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Grußwort von Botschafter Pascal Richter zum deutschen Nationalfeiertag

02.10.2020 - Artikel
Botschafterkonferenz
Dr. Pascal Richter, Botschafter© dpa

Der 03. Oktober bietet Anlass zu Rückblick sowie Ausblick auf die deutsch-gabunischen Beziehungen:

Wie die meisten Länder wurde Gabun von der Covid-19-Pandemie stark betroffen. Hier gebührt das Verdienst dem gabunischen Staatspräsidenten Ali BONGO ONDIMBA und seiner Regierung, die Ernsthaftigkeit der Lage sehr früh erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen zu haben. So konnte Gabun die Folgen des Virus auf seine Bevölkerung eindämmen. Die geringe Anzahl der Todesfälle und Neuinfektionen im Land belegen den Erfolg der Regierungsmaßnahmen. Deutschland ist seit Jahrzehnten ein enger Partner von Gabun im Bereich der medizinischen Forschung - und hat die gabunische Regierung durch die Ermöglichung der Einrichtung des zweiten nationalen Labors für Covid-19-Tests im Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL) seit März unterstützt. Bis heute werden dort qualitativ sehr hochwertige Tests durchgeführt.

Deutschland legt großen Wert auf der Partnerschaft zwischen Gabun und der Europäischen Union. Die Bundesregierung begrüßt die Ende 2019 im Rahmen des Intensivierten Politischen Dialogs nach mehreren multilateralen Sitzungen zwischen der hiesigen EU-Vertretung und den vier EU-Mitgliedstaaten (Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland) sowie der gabunischen Seite erzielten Fortschritte. Die entsprechenden Themen werden im laufenden Jahr im Rahmen der Gemeinsamen Arbeitsgruppe fortgeführt und vertieft. Dieser Ansatz stellt die Grundlage für eine vielversprechende Zusammenarbeit in einer Reihe von Bereichen des künftigen politischen und sektoralen Dialogs dar.

Gabun verdient besonderen Respekt für sein seit fast zwanzig Jahren bestehendes Engagement für den Schutz seiner Ökosysteme und Biodiversität. Tatsächlich verkörpert der gabunische Regenwald die am besten erhaltene Flora des Kongobeckens, seinerseits nach dem Amazonas-Regenwaldgebiet die „zweite grüne Lunge des Planeten“. Deutschland ist bereit, Gabun im Rahmen der Central African Forest Initiative (CAFI) sowie der Kongobeckenwaldpartnerschaft (PFBC) verstärkt zu unterstützen. In diesem Zusammenhang plant Dr. Christian Ruck, deutscher Fazilitator der PFBC, in den nächsten Monaten einen Besuch in Gabun.

Zu weiteren bilateralen Themen des vergangenen Jahres gehört die im Oktober 2019 stattgefundene Einweihung eines neuen Forschungscampus bei CERMEL in Lambaréné. Dort forschen gabunische und deutsche Wissenschaftler über endemische Tropenkrankheiten (Malaria, Bilharziose, Tuberkulose usw.).

Ebenso erwähnenswert der Aufenthalt des Symphonieorchesters der Universität Tübingen in Gabun mit über 60 Musikern, gekrönt durch drei große Konzerte in Libreville und Lambaréné.

Das Albert-Schweitzer-Krankenhaus in Lambaréné stellt einen weiteren Bestandteil unserer bilateralen Zusammenarbeit dar. Für die Fondation Internationale de l‘Hôpital Albert Schweitzer bestehen allerdings erhebliche Herausforderungen, denen sich internationale und gabunische Partner werden stellen müssen.

Die Kooperation im Bildungsbereich, nicht zuletzt das wachsende Interesse für den Deutschunterricht in gabunischen Gymnasien ist aus deutscher Sicht Anlass zur Freude. Heute lernen landesweit ca. 4.000 Schülerinnen und Schüler in Gymnasien und mehr als 140 Studentinnen und Studenten an der Germanistikabteilung der Omar Bongo-Universität Deutsch.

Betreffend die militärische Zusammenarbeit hat das Sprachzentrum der Militärakademie in Libreville seine Deutsch-Ausbildung vertieft.

Vor dem Hintergrund dieser positiven Bilanz freut sich Deutschland über seine sehr guten Beziehungen mit Gabun.

Es lebe Gabun, es lebe Deutschland, es lebe die Freundschaft zwischen unseren Ländern!

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